Das Jahr startete mit dem Wahlkampf. Ich kandidierte auf Platz 49 der Landesliste. Meine erste Kandidatur überhaupt. Es war eine sehr spannende und gleichzeitig auch herausfordernde Zeit, da ich parallel zum Wahlkampf gearbeitet habe. Wir haben im Wahlkampf viele positive Erfahrungen gemacht, tolle Gespräche geführt und dabei selbst AfD-Wähler*innen umgestimmt, was mich darin bestärkt hat, weiterhin ohne Scheuklappen auf alle Menschen zuzugehen.Dennoch blieben am Tag der Wahl Zweifel. Zu allem Überfluss lag ich krank im Bett.Ich habe mir ausgemalt, wie es wohl für mich weitergehen würde, wenn ich nicht reinkommen sollte. Mein nächstes Ziel wäre eine Promotion gewesen. Selbst wenn es nicht reichen sollte, war es eine tolle, bereichernde #Erfahrung. Allein schon wegen all der jungen Menschen, die erstmals wählen waren und sich von meiner Kandidatur angesprochen gefühlt haben. Mir war es wichtig, ihnen zu zeigen, dass sie die Zweifler und widrigen Umstände ignorieren und an sich selbst glauben sollen. Oder die vielen älteren Menschen ohne Migrationshintergrund, die ich kennenlernen durfte, die mich unterstützt haben. Es zeigt die Offenheit und den Zusammenhalt in unserer #Gesellschaft. Dafür allein hat sich der Einsatz gelohnt. Mit der Unterstützung meiner Familie, meiner Freund*innen und vieler Freiwilliger gelang uns eine große Überraschung: Mit 13.904 Stimmen konnten wir mit dem besten Personenstimmenergebnis auf einer Landesliste überhaupt ins Parlament einziehen. Die BILD bezeichnete mich als den Überraschungskandidaten.
Kurz nach der Wahl brach aber Corona über Hamburg herein. Statt mit meinen stolzen Eltern ins altehrwürdige Rathaus zu gehen und an der ersten Sitzung teilzunehmen, blieb ich sicherheitshalber zuhause.Es stellte sich die Frage, wo ich mein Büro eröffnen sollte. Ich bin ein Arbeiterkind, in Billstedt aufgewachsen und möchte eine bürgernahe Politik machen. Deshalb fiel die Entscheidung auf Billstedt. Im Juni haben wir Peter Tschentscher zum Bürgermeister gewählt. Außerdem standen nun unsere Ausschüsse fest. Die parlamentarische Arbeit nahm Fahrt auf.
Gemeinsam mit Sidonie Fernau und Leyla Oehlrich haben wir den Förderverein Plappermäulchen gegründet. Es wird um Bildungsgerechtigkeit, Mehrsprachigkeit von Kindern und Wertschätzung von kultureller Vielfalt gehen. Ein echtes Herzensprojekt!
Nach der Sommerpause nahm ich an der Kampagne des Landesfrauenrat Hamburg e.V. für das Paritätsgesetz und die Gleichstellung von Männern und Frauen teil. Wir müssen über den eigenen Tellerrand hinaus blicken, um die Gesellschaft offener und vielfältiger zu gestalten. Der Einsatz der Frauen für die Gleichstellung ist auch mein Einsatz. Genauso sollte der Einsatz für Vielfalt unser aller Einsatz sein.
Mit meinen Abgeordnetenkollegen Danial Ilkhanipour, Iftikhar Malik und Sami Musa sind wir mit dem Projekt #MGX online gegangen. Dort gibt es realtalk zu allen Themen unserer vielfältigen Gesellschaft.
Im Oktober durfte ich im Parlament meine erste Rede zu den Corona-Hilfen für #Soloselbstständige halten. Wir müssen die Hilfen gerechter gestalten und die Menschen vom Gang zum Amt bewahren.
Da wir analog keine Veranstaltungen durchführen können, bin ich auf Instagram online gegangen. Dort hatte ich spannende Persönlichkeiten wie Ibrahim Arslan, Kim Seidler, Peyman Khosrawi, Abdulsamet Demir, Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani, Liane Bednarz und Natalya Nepomnyashcha zu Gast. Ich war Gast vom wunderbaren Michel Abdollahi beim Viertes Deutsches Fernsehen (hier das Video
). Wir haben uns über #Hamburg, Zugehörigkeit, #Chancengleichheit, #Vorbilder, #Rassismus und #Vielfalt unterhalten. Es hat Spaß gemacht.
Im Dezember bin ich mit meinen Abgeordnetenkollegen Arne Platzbecker, Cem Berk, SPD,Markus Schreiber und Annkathrin Kammeyer losgezogen, um die Gastros und Selbstständigen über die Corona-Hilfen zu informieren.Wir haben fast nur positive Erfahrungen gemacht. Die Menschen sind froh, dass die SPD Hamburg in der Krise an ihrer Seite steht. Das war eine kurze Zusammenfassung des Jahres 2020. Vielen Dank an all die Menschen, die an mich glauben und mich unterstützen. Ihr seid großartig. Diesen Weg werden wir gemeinsam gehen.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund und glücklich.